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Pfarrerin Maike Pungs (2.von rechts) freut sich mit Bürgermeister Frank Keppeler (rechts), Superintendent Markus Zimmermann (links) sowie Architekt Klaus Zeller über das neue Gebäude und die beiden Bäume.

Pulheim-Sinnersdorf: Von der Brachfläche zur Seniorenwohnung

Da waren sich alle einig – Pulheim-Sinnersdorf freut sich über zehn neue Wohnungen für Seniorinnen und Senioren neben der Friedenskirchen an der Horionstraße. Bauherrin ist die Gemeinde mit Pfarrerin Maike Pungs, die viel Geld und noch mehr Idealismus in das Projekt gesteckt hat. Nach nur eineinhalb Jahren Bauzeit werden die Wohnungen jetzt bezogen, besonderes Lob gab es von Stadt, Architekten und Gemeinde für die gelungene Architektur und die Integration in das Ortsbild. Zur Einweihung wurden zwei Bäume auf dem Grundstück gepflanzt, ein Geschenk der Stadt Pulheim.

Bauen mit viel Idealismus

Maike Prungs strahlte über das ganze Gesicht. „In dieses Projekt haben wir viel Idealismus gesteckt, jetzt ist genau das herausgekommen, was wir uns vorgestellt haben.“ Auf einer ehemaligen Wiese neben dem Kirchengebäude sollte erst ein neues Pfarrhaus entstehen, das wurde aber nicht genehmigt. „Wir wollten damit etwas sinnvolles machen, was den Menschen hier vor Ort nutzt“, so die Pfarrerin. Schnell war die Idee entstanden, Wohnungen für ältere Menschen zu schaffen, die auch ihren Bedürfnissen entgegen kommen, ohne dass eine Betreuung angeboten wird. So sind die Wohnungen barrierefrei, auch mit dem Rollator gut zu erreichen, zwei Wohnungen sind sogar rollstuhlgerecht, die Tiefgarage ist mit dem Aufzug gut zu erreichen.

„Jeder hat sein eigenes Häuschen“

Der Clou an der ganzen Geschichte: Statt eines großen Wohngebäudes erweckt der Neubau den Eindruck mehrerer kleiner Häuser.  „Jeder hat das Gefühl, dass er in seinem kleinen Häuschen lebt“, so Architekt Klaus Zeller bei der Einweihung. Man habe sich an der historischen Ortsbebauung orientiert, Form und Materialien genau danach ausgewählt. „Wir hätten das auch etwas billiger machen können, aber wir wollten hier einfach etwas Schönes schaffen“, betonte Maike Pungs. So hat man gut drei Millionen Euro in die Hand genommen, die aber langfristig in dem Gebäude gut angelegt sind. „Die Menschen möchten solange wie möglich zuhause leben, diesem Wunsch kommen wir mit dieser Anlage entgegen“, sagte Superintendent Markus Zimmermann.

Perfekte Zusammenarbeit zwischen Stadt und Gemeinde

Einig war man sich über die „hervorragende Zusammenarbeit mit der Stadt, wofür wir uns ausdrücklich bedanken.“ Bürgermeister Frank Keppeler lobte seinerseits den „reibungslosen und professionellen Ablauf“ und war sichtlich stolz auf das Ergebnis: „Das Gebäude ist wirklich ein Schmuckstück geworden.“ Selbst in der Tiefgarage findet sich die Liebe zum Detail, die Stellplatznummern wurden von jugendlichen Graffiti-Sprayern zusammen mit dem Künstler Fredrick Erichsen auf die Betonwände gesprüht.

Vermietung hat die ASG übernommen

Die Vermietung hat die Antoniter Siedlungegesellschaft (ASG) übernommen, die Wohnungen waren sehr schnell vermietet. Auch die Bedürfnisse der Zielgruppe sind wohl punktgenau getroffen worden,  alle neuen Bewohnerinnen und Bewohner sind über 80 Jahre alt. Die Schlüsselübergabe erfolgt in den nächsten Tagen. Zur Einweihung waren Bürgermeister Frank Keppeler, Architekt Klaus Zeller, Superintendent Markus Zimmermann sowie viele Projektbeteiligte vor Ort, die mit sichtlichem Stolz und alkoholfreiem Sekt auf das gelungene Projekt anstießen.

Die ASG – mit Verena Nelles aus dem Architektur-Team der ASG – hatte 2018 die Projektsteuerung für das Bauvorhaben übernommen, das heißt die Steuerung von Qualitäten, Baukosten und Projektzeiten nach Vorgabe des Neubauplanungsausschusses der Kirchengemeinde. Maike Pungs resümierte: „Ohne die ASG wäre es gar nicht gegangen. Wir sind sehr froh, dass wir mit der ASG dieses Projekt realisiert haben. Die Projektsteuerin Frau Nelles war seit dem ersten Spatenstich an meiner Seite.“ Klaus Zeller stimmte zu: „Die ASG hat uns von vorne bis hinten unterstützt mit Zahlen, Protokollen und Fachkenntnissen. Frau Nelles als Kollegin hatte unseren Blick und wusste als Architektin genau, was wir wollen. Es ist wichtig jemanden zu haben, der einem den Rücken stärkt.“

Text: Dr. Klemens Surmann/Susanne Hermanns
Foto(s): Dr. Klemens Surmann